Wie sieht die Arbeit in der
Psychotherapie aus?
Die meisten Menschen stellen sich vor, dass bestimmte Techniken
angewandt oder Ratschläge erteilt werden. Sie erwarten dann, dass
dadurch die Symptome und seelischen Störungen beseitigt werden.
Entscheidend in der Therapie ist aber die Beziehung zwischen dir und
deiner Therapeutin
/ deinem Therapeuten
und umgekehrt. In
dieser Beziehung ist neben Nähe und Vertrauen auch die Distanz ein
wichtiger Faktor. Sie ist eine wichtige Voraussetzung, sich auch
voneinander abzugrenzen und der jeweiligen Individualität bewusst zu
werden. Innerhalb dieser therapeutischen Beziehung werden im Laufe der
Behandlung deine unbewussten Konflikte deutlich und somit der
Bearbeitung zugänglich. Der/die PsychotherapeutIn hilft dir auf diese
Weise, dich selbst besser und vollständiger kennen zu lernen. Normale
Lebenswünsche, Selbstentfaltungskräfte und unterschiedlichste
Bedürfnisse können wahrgenommen und gelebt werden. Der Druck auf
die Seele verringert sich oder verschwindet ganz. Dies ist ein Prozess,
der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt mit dem Ziel der
Symptomfreiheit und Lebensfreude.
Wie lange dauert eine Therapie?
Für eine analytische Jugendlichenpsychotherapie werden zwischen ½
Jahr und 2 Jahren bei einer manchmal auch zwei Stunden die Woche
benötigt. Insgesamt werden von den Kassen für Jugendliche maximal 180
Stunden genehmigt. Es können aber auch wesentlich weniger Stunden
benötigt werden. Dies hängt vom Einzelfall ab. Manchen erscheint dies
sehr lang, doch die Bearbeitung innerer Konfliktsituationen und
seelischer Störungen braucht Zeit, gerade weil dies nicht mit
Ratschlägen zu erreichen ist, sondern mit der gesamten seelischen
Entwicklung verbunden ist.